Praxisbeispiel Menstruation: Regelschmerzen mithilfe von Shiatsu besser begegnen

Fast jede Frau leidet von Zeit zu Zeit oder sogar bei jeder Blutung unter Regelschmerzen. Um diese zu lindern, greifen viele zu Schmerzmitteln. Dank ihres ganzheitlichen Ansatzes kann die komplementärtherapeutische Methode Shiatsu Spannungen im Unterleib lösen und Frauen helfen, Strategien zu finden, um den Zyklus unbeschwerter zu erleben. Ein Beispiel aus der Praxis.

Eine junge Theaterpädagogin (25) erlebt die Menstruation seit deren erstmaligem Einsetzen als sehr schmerzhaft. Während der ersten beiden Tage ihrer Regelblutung leidet sie jeweils unter starken Schmerzen im Unterleib und in den Beinen. Die Schmerzen beschreibt sie als stechend. Sie sagt, sie fühlten sich an, als würde ihr mit einem Messer in den Unterleib gestochen. Auf einer Skala von 1 bis 10 ordnet sie die Intensität der Schmerzen bei 10 ein. Neben den physischen Beschwerden hat sie vor dem Einsetzen der Periode jeweils starke Stimmungsschwankungen und ist sehr dünnhäutig. Bereits vor und während ihrer Menstruation kommt es immer wieder vor, dass sie aufgrund der körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen nicht arbeiten kann.

Zermürbende Situation
Linderung der Schmerzen erfährt sie während der Periode weder im Sitzen, Stehen noch im Liegen. Einzig Schmerzmittel und eine warme Bettflasche bringen ihr jeweils Erleichterung. Die Monat für Monat wiederkehrende Situation belastet sie zunehmend und beeinträchtigt ihre Lebensqualität. Gleichzeitig widerstrebt ihr der häufige Griff zu Schmerzmitteln. Im Rahmen einer Diplomarbeit einer Shiatsu-Therapeutin lernt sie die komplementärtherapeutische Methode Shiatsu kennen.

Frau sein
Während der ersten drei Monate behandelt die Shiatsu-Therapeutin die junge Frau in wöchentlichen Abständen. Um die körpereigenen Prozesse anzuregen und Spannungen zu lösen, stimuliert sie wichtige Bereiche im Unterleib sowie in den Beinen und Füssen der Klientin. Dadurch regt sie den Energie(Ki)- und Blutfluss wieder an. Die junge Frau kann sich während dem Shiatsu jeweils sehr gut entspannen und findet in den wöchentlichen Sitzungen zu sich selbst. Im begleitenden Gespräch werden die Themen «Frau sein», der Umgang mit dem eigenen Körper und den eigenen Bedürfnissen besprochen. Zudem sucht die Therapeutin mit der jungen Pädagogin nach Möglichkeiten, die es ihr erlauben, während den Tagen der Menstruation inne zu halten und zur Ruhe zu kommen.

Im Verlauf der Behandlungen beginnt die Klientin, ihr Verhalten anzupassen und mehr auf sich zu achten. Sie formuliert ihre Bedürfnisse klarer und erfüllt sich den einen oder anderen Wunsch. Während der zweiten Zyklushälfte ändert sie ihr Essverhalten und ist isst vermehrt wärmende Speisen, wie beispielsweise wärmende Suppen. Zudem treibt sie kurz vor der Menstruation intensiver Sport. Zusätzlich regt sie mit einfachen Körperübungen den freien Ki-Fluss an. Während der Blutung und in den ersten Tagen danach trägt sie sich im Alltag mehr Sorge. Sie passt ihren Terminkalender der Situation an, nimmt weniger Termine wahr und dossiert ihre sportliche Tätigkeiten.

Weniger Schmerzen, eine höhere psychische Stabilität 
Nach vier Menstruationszyklen, begleitet durch die Shiatsu-Therapie, zieht sie eine positive Bilanz. Die Schmerzen im Unterleib und in den Beinen sind stark zurückgegangen. Sie selbst ordnet die Schmerzen neu zwischen 4 und 6 auf der Skala von 1 bis 10 ein. Als besonders wertvoll empfindet sie die Veränderung ihres Gemütszustandes. Ihre emotionale Stabilität kurz vor der Blutung hat sich stark verbessert, wodurch sie die Menstruation bewusster annehmen und besser damit umgehen kann.

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