Schmerz – häufig ein Grund für eine Shiatsu-Therapie

In den vergangenen Jahren wurden in verschiedenen Befragungen und Fallstudien zum einen die Gründe für die Inanspruchnahme einer Shiatsu-Therapie und zum anderen die  Wirkung der Therapie selbst untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass Shiatsu gerade bei Schmerzen eine positive Wirkung zeigt und einen wertvollen Beitrag zu einer ganzheitlichen Genesung leisten kann.

In einer grossen europäischen Schmerzstudie gaben rund 1,5 Millionen Menschen in der Schweiz an, an chronischen Schmerzen zu leiden.1 In den letzten Jahren stieg auch der Konsum von Arzneimitteln drastisch. Gemäss Zahlen der Internationalen Suchtstoffkontrollbehörde (INCB) ist der Konsum von opioiden Schmerzmitteln, die zur Bekämpfung starker Schmerzen und zur Betäubung eingesetzt werden, in der Schweiz zwischen 1985 und 2015 um das 23-fache gestiegen.2 Ebenso alarmierend ist der Verbrauch rezeptfreier Schmerzmedikamente: Jährlich werden in Schweizer Apotheken über 14 Millionen Packungen davon verkauft.3

Weniger Medikamente dank Shiatsu
Doch die Behandlung mit Medikamenten alleine greift bei wiederkehrenden und chronischen Schmerzen zu kurz. Deshalb überrascht es nicht, dass auch bei der Inanspruchnahme einer komplementärtherapeutischen Behandlung wie Shiatsu, Schmerzen einer der am häufigsten genannten Gründe sind. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage der Shiatsu Gesellschaft Schweiz (2009 – 2011), in der rund jede/r zweite der 325 befragten Klientinnen und Klienten angab, aufgrund von Schmerzen Shiatsu in Anspruch zu nehmen.4 Genannt wurden in erster Linie Schmerzen am Bewegungsapparat (Rücken, Schulter, Nacken, Becken), aber auch Kopfschmerzen und Migräne und durch Fibromyalgie verursachte Schmerzen. 98% der Befragten bestätigten, dass sich Shiatsu positiv auf ihren Zustand ausgewirkt habe. Besonders hervorgehoben wurden die Entspannung, die Linderung der vorhandenen Beschwerden, eine verbesserte Körperwahrnehmung und die daraus folgende Abnahme des Medikamentenkonsums. Betont wurde aber auch der hohe Stellenwert der Beziehungsqualität zwischen Klientin und Therapeutin und des empathischen und vertrauensvollen Umgangs, welche eine Auseinandersetzung mit dem Schmerz möglich machten.

Dass KomplementärTherapie ergänzend zur Schulmedizin bei chronischen Beschwerden und Erkrankungen einen entscheidenden Beitrag leisten kann, zeigte auch eine Untersuchung in Zusammenarbeit mit Hausärzten in Grossbritannien, deren Patienten sechs Shiatsu-Behandlungen bei einem qualifizierten Shiatsu-Therapeuten angeboten wurden.5  Diese Patienten schätzten den individuellen Behandlungsansatz und die psychosozialen Aspekte der Shiatsu-Therapie. In der Folge zeigte sich auch hier bei ihnen eine Verbesserung des Zustands und eine Reduktion des Medikamentenkonsums.

Mehr Lebensqualität
Schmerzen werden zunehmend zu einer therapeutischen Herausforderung, in der sich die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen als positiv erweist. Shiatsu als Teil einer interdisziplinären Behandlung oder zur Unterstützung medizinischer Massnahmen kann wesentlich zur Linderung von Schmerzen beitragen. Zudem verbessern die Behandlungen das körperliche, seelische und geistige Wohlbefinden und unterstützen die Betroffenen in der Wahrnehmung ihres Körpers. Damit kann ihre Lebensqualität entscheidend verbessert werden.

Quellen
1 Survey of chronic pain in Europe, 2005

2 Internationale Suchtstoffkontrollbehörde (INCB), 1985 – 2015

3 https://www.srf.ch/news/panorama/risiko-schmerztablette-umstritten-aber-ungebrochen-beliebt

4 Barbara Frank: Die Wirksamkeit von Shiatsu aus der Sicht unserer Klientinnen und Klienten, Shiatsu 7/2012 (im Auftrag der Shiatsu Gesellschaft Schweiz)

5 Pirie ZM, Fox NJ, Mathers NJ. Delivering shiatsu in a primary care setting: benefits and challenges. Complementary Therapies in Clinical Practice 2012; 18(1):37-42.

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