Shiatsu bei Angststörungen – Beruhigung durch Berührung
Shiatsu unterstützt Menschen mit Angsterkrankungen, den eigenen Körper und die inneren Vorgänge und Emotionen besser wahrzunehmen und einzuordnen. Dadurch wird die Selbstregulation gestärkt. Betroffene lernen, selbstkompetent mit der Krankheit umzugehen.
Wie wirkt Shiatsu bei Angstzuständen?
Bei Angst reagiert das autonome Nervensystem typischerweise mit Überaktivität oder Erstarrung. Es treten Symptome wie schneller Puls, erhöhter Blutdruck, beeinträchtigte Atmung, Hitze-/Kälteschübe, Zittern, Schweissausbrüche, Durchfall, Harndrang, innere Unruhe, Schlaflosigkeit oder Albträume auf. Auch verspannte Muskeln und Kreislaufprobleme oder ein geschwächtes Immunsystem können Zeichen der Angst sein.
Menschen mit Angststörungen sind oft chronisch übererregt. Es fällt ihnen schwer, eine gesunde, natürliche Balance zwischen Aktivität und Ruhe zu halten. Die achtsame und respektvolle Berührung im Shiatsu hilft ihnen, sich wieder im eigenen Körper zu verankern, diesen bewusster wahrzunehmen und sich selbst zu regulieren. So werden das körperliche Wohlbefinden und damit die seelische und emotionale Zufriedenheit und Stabilität bestmöglich gefördert. Die angstbetroffene Person kann sich entspannen und Vertrauen in sich selbst aufbauen.
Shiatsu kann KlientInnen dabei unterstützen, die eigene Übererregtheit auf allen Ebenen wahrzunehmen. Indem sie sich des Stresses und der daraus resultierenden chronischen Überreizung bewusst werden, erhalten KlientInnen, die unter Angstzuständen leiden, die Chance, den Kreislauf zu durchbrechen. Der vertrauensvolle therapeutische Rahmen ist dabei besonders wichtig. Oft liegt der Erkrankung ein traumatisches Erlebnis zugrunde. Hier muss behutsam vorgegangen werden. Im Gespräch erfährt die Therapeutin meist mehr über die Angst und ihre Dynamik. Was nicht verbal ausgedrückt werden kann, erfährt sie direkt vom Körper und dessen Energiefeld.
Die empathische Begleitung in der Shiatsu-Therapie erleichtert das Erkennen von Zusammenhängen rund um die Angst und ermöglicht den aktiven Umgang damit. Inneres Geschehen kann nach aussen und damit ins Bewusstsein gebracht werden. Wenn Ängste bewusst wahrgenommen werden, können sie transformiert werden.
Individuell ausgewählte und angeleitete Körper- und Atemübungen für den Alltag helfen, Ängste in konkreten Momenten unter Kontrolle zu bekommen. Gemeinsam mit der Therapeutin werden so Bewältigungsstrategien für den Alltag erarbeitet. Dabei wird das individuell Passende gesucht, das dieser Person nützt und ihr Bedürfnis in der akuten Situation abdeckt. Die Übungen helfen, sich in Paniksituationen wieder auf den eigenen Körper zu besinnen, sich wahrzunehmen. Hier können alle Sinne angesprochen werden (z.B. mit nackten Füssen über den kalten Boden laufen, einen Lieblingsstoff durch die Finger gleiten lassen, den Lieblingsduft bewusst einatmen, etc.).
Solche Strategien stärken die Selbstwirksamkeit der Betroffenen und ermöglichen ihnen, Ängste unter einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Die Angst wird fassbarer, ihr kann anders begegnet werden und sie verliert allmählich ihren Schrecken.
Shiatsu bietet sich bei Angststörungen als begleitende körperorientierte Therapie in Kombination mit einer psychologischen oder psychiatrischen Behandlung an. Andere Methoden der KomplementärTherapie können ebenfalls unterstützend wirken.
Weitere Beiträge zum Thema
_ Die Bedeutung von Berührung
_ Die passende Therapeutin, den passenden Therapeuten finden
_ Warum Selbstfürsorge so wichtig ist