Shiatsu – eine Methode der KomplementärTherapie

Wenn für Beschwerden keine eindeutigen organischen Ursachen gefunden werden können, verweisen Ärzte und Spitäler immer häufiger an KomplementärTherapeutinnen. Gerade bei stressbedingten Beschwerden, die immer mehr Menschen in unserer schnelllebigen Gesellschaft plagen, können sie helfen, das Wohlbefinden nachhaltig zu steigern und unsere Ressourcen zu stärken. Die Shiatsu-Behandlung steht mit ihrem Vorgehen exemplarisch für die Grundsätze komplementärtherapeutischen Handelns.
Meist suchen Klientinnen aufgrund eines bestimmten Symptoms, wie zum Beispiel anhaltende Kopf- oder Nackenschmerzen, die Hilfe einer Shiatsu-Therapeutin. Doch die KomplementärTherapie behandelt nicht das Symptom selbst, sondern löst nachhaltige, gesundheitsfördernde Prozesse aus. Dieses prozesszentrierte Arbeiten erfolgt in vier Phasen – Begegnen, Bearbeiten, Integrieren und Transferieren – und beruht auf der Interaktion der Therapeutin mit deren Klientin.

Zu Beginn einer Behandlung klärt die Therapeutin stets den Grund des Kommens und erarbeitet durch gezieltes Nachfragen ein gemeinsames Therapieziel. In dieser Phase geht es auch darum, die Grenzen von Shiatsu zu erkennen und gegebenenfalls weiterführende Behandlungen zu empfehlen.

Während der eigentlichen Behandlung arbeitet die Shiatsu-Therapeutin methodenspezifisch mit interaktiver Berührungs-, Bewegungs-, Atem- und Energiearbeit und ist dabei in ständiger Resonanz mit der Klientin. Sie passt die Behandlung laufend an und begleitet damit ihre Klientin in ihrem Prozess. Durch gezieltes Anleiten über die Wahrnehmungen im Körper wird den auftauchenden Körperempfindungen und Themen Aufmerksamkeit geschenkt. Bereits vorhandene Ressourcen und Möglichkeiten werden zusammen erkundet und führen zu neuen körperlichen Erfahrungen. Die Wirkung der Behandlung zeigt sich in der so genannten Integrationsphase. Die Klientin atmet tief durch, kann loslassen oder reagiert durch spontane Bewegung. Sie wird angeleitet, eine mögliche eigene Einflussnahme zu beobachten und eigene Lösungen zu erarbeiten. Ziel eines jeden komplementärtherapeutischen Therapieprozesses ist es, die Erfahrungen aus der Behandlung im Alltag zu verankern. Ausgehend von den Beobachtungen der Therapeutin sowie den eigenen Lösungen der Klientin werden gemeinsam einfache Übungen abgeleitet und der Transfer in den Alltag initiiert.

Körper und Geist im Einklang
Klientinnen empfinden Shiatsu-Behandlungen als eine tief entspannende und gleichzeitig belebende Erfahrung. Sie liegen in bequemer Kleidung auf einer Matte am Boden. Mit leichtem Druck sowie Dehnungen und Rotationen wird die Lebensenergie (Ki) angeregt und in ihr natürliches Gleichgewicht gebracht. Spannungen und Blockaden lösen sich. Die Menschen können ihre eigene Wahrnehmung verbessern und trotz stressigem Alltag zur Ruhe kommen.

Eigene Ressourcen stärken
Wer sich für eine komplementärtherapeutische Behandlung entscheidet, übernimmt also eine aktive Rolle und bleibt immer sein eigener Experte. Mit Hilfe des interaktiven Prozesses werden die Ressourcen eines Menschen gezielt gestärkt. Die Klientinnen nehmen ihren Körper besser wahr und lernen einen bewussteren Umgang mit sich selbst.

«Shiatsu bekämpft nicht ein einzelnes Symptom. Vielmehr zielt die ganzheitliche Therapieform darauf ab, herauszufinden, wo die Ressourcen eines Menschen sind und wie sie gestärkt werden können.»

Weiterführende Informationen zum Thema:
_ Fachartikel Prozessphasen der KomplementärTherapie im Shiatsu (PDF)
_ Flyer Shiatsu Gesellschaft Schweiz (PDF)
_ Weitere Blogbeiträge zum Thema „KomplementärTherapie“
_ Berufsbild KomplementärTherapeutIn, OdA KT (PDF)

*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.